Niederlage beim Spitzenreiter
Im Nachholspiel bei der SG Schwaibach/Biberach, ihres Zeichens
souveräner Tabellenführer, gab es für die ersatzgeschwächten A-
Junioren der Sportfreunde Goldscheuer nichts zu erben. Drei der vier B-
Jugendlichen, die zum Einsatz kamen, waren vor vier Monaten noch C-
Jugendspieler. Auf der anderen Seite, standen immerhin sechs
Stammspieler der 1. Mannschaften aus Biberach und Schwaibach auf dem
Feld. Ein ungleiches Duell also.
Auch wenn die Voraussetzungen denkbar schlecht waren, so erwischten die
Sportfreunde dennoch einen Auftakt nach Maß. Der erste Angriff endete
mit einem Torschuss von Jan Krämer. Man kann diesen Versuch nicht
gerade als wahnsinniges Geschoss bezeichnen, doch der Hoppelball
flutsche dem Torhüter zwischen Körper und Ellenbogen durch ins Netz.
Das 0:1 gab dem Team Rückenwind. Trotz des ungewohnten Hartplatzes
waren die Spieler von Trainer Lars Gansäuer mehrfach gefährlich und
hatte augenscheinlich die bessere Taktik gewählt. Schade war, dass nach
individuellen Fehlern dennoch die Gegentore fielen. Nach einem Freistoß
aus dem Halbfeld stimmte die Zuordnung des rechten Außenverteidigers
nicht und der eigentliche Gegenspieler bedankte sich gnadenlos mit dem
Ausgleichstreffer. In der 23. Minute war die Wende für den
Tabellenführer eschafft. Als der zentrale Spieler der Abwehr-
Fünferkette gerade dabei war, an der Seitenlinie den Durst zu löschen,
spielten sich die Einheimischen bis vor den Strafraum und ab eben jener
Stelle, wo der durstige Akteur der Sportfreunde fehlte, nahm der Gegner
Maß und nagelte den Ball unter die Latte. Mit der Führung fiel es den
Gastgebern leicht, das Spiel zu kontrollieren, zumal die Konteransätze
nun immer häufiger verpufften, weil sich die Defensivspieler
besser
darauf einstellten. Dass es zur Pause beim 2:1 blieb, lag allerdings
auch am Aluminium, denn in der 44. und 45. Minute rettete die Latte
gleich zweimal für SFG-Schlussmann Thomas Franke.
Nach dem Seitenwechsel konnten die Sportfreunde das Spiel weiter offen
halten, wobei die Feldüberlegenheit der Gastgeber weiter anhielt. Nach
einem Fehler im Spielaufbau brachte der direkte Gegenzug das
vorentscheidende 3:1. Gegen die nun emotional nachlassenden
Sportfreunde hatte Biberach/ Schwaibach nun leichteres Spiel. Immer
wieder konnten sie sich in den Strafraum spielen und von dort für
Torgefahr sorgen. Die Sportfreunde reagierten jetzt zumeist zu spät und
auch von Abprallern wurde das SFG- Team immer wieder überrascht. Nach
dem 4:1 in der 63. Minute folgte das 5:1 nur zwei Minuten später. Mit
dem 6:1 in der 68. Minute war längst alles entschieden. Den
Schlusspunkt war ein weiterer Abstaubertreffer aus kurzer Distanz, als
erneut keiner für den Torschützen zuständig war.
Der Frust war nach dem Spiel vor allem deswegen so groß, weil
Schwaibach immer wieder nur auf die Fehler der Sportfreunde warten
musste, um zu Toren zu kommen. Falsche Zuordnung und zu nachlässige
Aufnahme des richtigen Gegenspielers sind dabei aber nicht so schlimm
wie ein gleichgültiges "Na und!?", nachdem es ein Spieler vorzog,
genüsslich zu trinken, während der Gegner das Führungstor erzielt.