Vorwort von Trainer Lars Gansäuer vor dem Start in die neue Saison

Liebe Sportfreunde in und um Goldscheuer! 

Am 09.07. beginnt für die aktiven Fussballer der Sportfreunde Goldscheuer die neue Saison mit dem ersten Training. Als "neuer" Trainer möchte ich diese Gelegenheit nutzen, Ihnen einen Überblick über die aktuelle sportliche Situation und einen Ausblick auf die kommende Saison geben. 

Die abgelaufene Spielzeit endete mit einem hervorragenden zweiten Platz. Die Vize-Meisterschaft war vor der Saison kaum zu erwarten. Aus dem sehr erfolgreichen Mannschaftskader sind nun jedoch insgesamt sieben Abgänge zu verkraften: Ralf Muser und Andreas Rothweiler, zwei langjährige Aktivposten und Leistungsträger, haben ihre Karriere mehr oder weniger beendet und stehen der ersten Mannschaft nicht mehr zur Verfügung. Auch Angreifer Nesa Todorovic rückt ins zweite Glied zurück. Mit Matthias Just, der aus beruflichen Gründen ebenfalls nicht mehr trainieren kann, steht ein weiterer Angreifer nicht mehr zur Verfügung. Auch Christoph Nicola ist studienbedingt für sechs Monate abwesend. Zudem haben Christian Kleinmann-Rother und Michael Hermus den Verein verlassen und sich dem SV Kork bzw. dem SV Honau angeschlossen. Da nun vor allem die zentralen Positionen (Libero, defensives Mittelfeld und beide Angreifer) neu zu besetzen sind und die Breite im Kader deutlich dünner geworden ist, standen und stehen wir noch vor einer grundlegenden Entscheidung mit zwei Alternativen. 

In den kommenden Jahren werden wir aus der eigenen Jugend regelmäßig talentierte, einheimische Spieler in den Kader der ersten Mannschaft integrieren können, doch in diesem Sommer kommt mit Dennis Zimmermann lediglich ein Feldspieler in den Seniorenbereich dazu, denn Christian Sailer ist Torhüter. Einige weitere A-Junioren können und werden in dieser Saison zwar bereits freigemacht werden, denn deren fussballerische Ausbildung ist gut fortgeschritten. Doch der Nachwuchs braucht noch Zeit, das vorhandene Potenzial zu stabilisieren und sich an die Anforderungen im Seniorenbereich heranzuarbeiten. Keinesfalls dürfen die jungen Spieler verheizt werden, denn das Training und die Spiele der A- Junioren sind für die Zukunft mindestens ebenso wichtig. Ein Streben nach kurzfristigem Erfolg darf unter keinen Umständen zu Lasten der jungen Nachwuchshoffnungen gehen. Andere Vereine aus unserer Liga können davon ein Lied singen, denn dort verletzten sich die Nachwuchsspieler gleich reihenweise, teilweise sehr schwer; auch aufgrund der Doppelbelastung und kurzfristigen, sportlichen Ambitionen und Sachzwängen.

Neuzugänge von anderen Vereinen kosten jedoch zwangsläufig Geld, denn neben den Ablösesummen wollen diese Spieler zumindest auch ein wenig Fahrtkostenerstattung. Fussballer mit großem Potenzial bekommen bei vielen anderen Vereinen zudem auch noch eine zusätzliche Aufwandsentschädigung. Dies jedoch sind Dinge, die wir uns bei den Sportfreunden nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen nicht leisten können und wollen!

Ganz ohne neue Spieler droht jedoch ein Einbruch. Das bislang erreichte, wie zum Beispiel die Vize- Meisterschaft, wären letztenendes ein Muster ohne Wert. Vor allem wäre es dann schwierig, den eigenen Talenten aus der Jugend eine Perspektive zu bieten. Welches Talent will denn schon gerne in einer Mannschaft spielen, die um Platz 9 kämpft, wenn gleichzeitig deutlich lukrativere Angebote aus anderen Vereinen vorliegen? Die Früchte der engagierten Jugendarbeit ab der übernächsten Saison endlich ernten zu können, bedeutet also, die kommenden ein bis maximal zwei Jahre irgendwie zu überbrücken. Es gilt für alle Verantwortungsträger, jetzt einen Weg zu finden, der für die Sportfreunde Goldscheuer irgendwie machbar ist. Die Rechnung ist einfach: Wenn man auswärtigen Spielern, die Leistungsträger und Teamstützen ersetzen können, zumindest die Benzinkosten erstatten muss, kommt pro Spieler schon schnell eine  vierstellige Summe zusammen. Bei nur fünf Spielern, welche die Abgänge adäquat ersetzen könnten, wäre dies ein Betrag, der in Goldscheuer für den Spielbetrieb nicht einmal auch nur im Ansatz zur Verfügung steht. Kurzum: Die Situation ist also extrem brenzlig. In den kommenden zwei Jahren das Niveau des Teams zu halten, ist für die Zukunft sehr wichtig; für die Zukunft unserer eigenen Jugendspieler: 

Bis 2007 kommen dann nicht weniger als 17 Spieler aus den A- Junioren in den Seniorenbereich, die größtenteils schon jetzt ihr Talent unter Beweis gestellt haben. Diesen Spielern eine Perspektive bei den Sportfreunden bieten zu können, das ist die Aufgabe und das ist mein eigentliches Ziel. Es ist eine zentrale Aufgabe für uns alle.

Vor allem die aktuellen A- Jugend- Spieler waren für mich der Hauptgrund für ein größeres Engagement für die SFG. Es ist ein großer Wunsch von mir, mit einer jungen Mannschaft aus einheimischen Spielern und drei, vier externen Akteuren zu arbeiten. Es wäre ein Traum, mit einer solch verschworenen Gemeinschaft Erfolg zu haben und zu neuen Ufern aufzubrechen. Die Jugend- Crew um Hermann- Josef Kruß und sein Jugendvorstand mit allen Trainern haben durch ein achtseitiges Jugendkonzept bereits den Grundstein gelegt und mit der Umsetzung begonnen. Mit der aktiven Mannschaft sind wir jetzt am Scheideweg. Egal wie, aber wir alle sind jetzt gefordert, für die nun kommende Saison viele Grundsteine zu legen und eine Basis für die eigene Zukunft zu schaffen. Gerade jetzt benötigen wir auch den Zuspruch aus dem weiteren Umfeld. Jede noch so kleine helfende Hand kann in unserer aktuellen Situation eine wirkliche Hilfe sein. Sollten wir jetzt Scheitern wären auch alle mittel- und langfristigen Planungen hinfällig!

In der kommenden Saison werden die Sportfreunde Goldscheuer jedoch wieder eine gute Saison spielen, denn die Personalplanungen sind weit vorangeschritten. Mit zwei Spielern, denen die Fahrten aus der Region Kehl zum Trainingsort nach Gaggenau zu weit wurden, haben wir sehr starke Ergänzungen für das Team bekommen können. Zudem hat sich ein zuletzt vereinsloser Spieler den Sportfreunden angeschlossen. Außerdem haben sich kurzfristig auch noch zwei Spieler bei den Sportfreunden gemeldet und selbst darauf gedrängt, bei uns aufgenommen zu werden. Wenn wir nun noch auf der Liberoposition fündig werden, ist die Saisonplanung abgeschlossen. In den kommenden Wochen ist Goldscheuer jedoch weiter gefordert, denn noch gilt es, die wirtschaftlichen Voraussetzungen für diese so wichtige Saison zu schaffen.

Auch wenn einige Kollegen noch nicht so richtig daran glauben: Ich bin fest davon überzeugt, dass wir mit Hilfe unserer Fans und Freunde in und um Goldscheuer die jetzt kommende, schwierige Phase überstehen und gestärkt die Zukunft in Angriff nehmen können. Mit dieser Hoffnung im Rücken wünsche ich Ihnen und uns allen eine positive Saison 2005/2006  

Ihr